So toll manche Komposition von Porcupine Tree abseits aller bloßen Fingerfertigkeit auch war (erinnert sei an das elegische Piano-Rührstück “Collapse The Light Into The Earth” sowie den verspulten Heavyrocker “Blackest Eyes”, beide zu finden auf “In Absentia” von 2002) – den angemuffelten Geruch des Muckerhaften, Kunsthandwerklichen wurde Steven Wilsons lebenslanges Prog-Projekt nie ganz los. Pink Floyd, Genesis und Rush, aber auch Talk Talk heißen Wilsons Helden, und natürlich kommt all das auch diesmal wieder zum Tragen. Mehr als zuletzt sogar, als zumindest eine gewisse Songdienlichkeit propagiert wurde. Befreit von den Fesseln des Großlabels kann er sich jetzt wieder 17-Minütern wie dem in ozeanischen Weiten mäandernden “Anesthetize” hingeben, das einen in der Tat bereits nach vier Minuten mit Sologegniedel von Rush-Kumpel Alex Lifeson um ein Haar zum Wegdösen animiert, ansonsten jedoch prima Momente für die nächste eigene Proberaum-Party zu bieten hat. Dass der Text die grassierende mediale Verdummung anprangert, bemerkt man bei all dem Gewummer und Geblubber kaum. Das wahre Problem dieser sechs Titel ist ihr dünner Sound: So gerne würde Wilson nach den Sternen greifen und reicht doch diesmal bloß bis zur Decke des eigenen Heimstudios. Hier wünscht man sich größere Budgets zurück.
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