65daysofstatic
The Destruction Of Small Ideas

Dieses Album hat, obwohl ihre Musik schon immer etwas Cineastisches hatte, weit mehr von einem Filmsoundtrack als seine beiden Vorgänger. Wo es auf dem Debüt noch darum ging, möglichst derbe Gitarrenattacken mit verzwirbelten Breakbeats zu kombinieren, wo das zweite Album einen größeren Fokus auf Nachvollziehbarkeit und dynamische Dichte legte, funktionieren die zwölf neuen Songs eher wie ein einstündiger Ritt durch ineinander verzahnte Klangwelten. An den Platz der ungezügelten Noise-Ausbrüche sind virtuose Gitarrenlicks getreten, die man geradezu im Progressive Metal verankern könnte; anstatt möglichst hektisch zirpendem Elektronikgeklacker bekommt man deutlich ausgefuchstere, auf den dynamischen Punkt produzierte Rhythmusarbeiten. Überhaupt, der Rhythmus: mehr denn je im Vordergrund, vielleicht zu sehr. Denn die zweifellos höchst präzise eingetrommelten und zusammenprogrammierten Drumming-Schichten muten vereinzelt eher wie die Blue Man Group im Indiekeller an: Der Beat ist King, die Musik darunter wirkt manchmal beiläufig. In seiner Gesamtheit ist ihr drittes Album ein überaus spannendes, auf Dynamik bedachtes Zuhöralbum, das etwa nachts auf der Autobahn gehört ordentlich verschickt. Die Tracks in ihrer Einzelheit hingegen wirken zuweilen etwas fahrig und orientierungslos. Empfehlung: Zeit mitbringen, fallen lassen und nicht nach einzelnen Hits für Mixtapes suchen.