Seit Jahren nutzt Dustin Kensrue die Lücken im Thrice-Terminplan, um auf eigene Faust Akustikkonzerte zu geben. Der Zehntagebärtige, seine Gitarre, Geschichten übers Scheitern, Sinn und Glauben. Kensrue schätzt den sparsamen Folksong für die nächste Straßenecke. Acht davon finden sich auf seinem Soloalbum “Please Come Home”, einem staubigen Spagat zwischen Ryan Adams und Bright Eyes light. An Kensrues Seite zwei alte Vertraute: Thrice-Gitarrist Teppei Teranishi spielt Orgel und Piano, Thrice-Gitarrentechniker Chris Jones ergänzt dezentes Schlagzeug und Slidegitarre. Alles Weitere erledigt Dustin Kensrue selbst. Er schrieb entblößte, leichtfüßige Songskizzen. Er singt in rauem Timbre von Frauen-, Männer- und Gute-Nacht-Geschichten über die lichten Momente in dunklen Zeiten. Wer “Please Come Home” hört und sich Kensrue an der Straßenecke vorstellt, sieht auch den Saloon nebenan, von dessen Schwingtür die vergilbte Farbe abblättert. Daneben das Büro des Sheriffs, ein paar klapprige Gäule, den trockenen Dorfbrunnen. Manchmal hallen Kensrues Worte nach, als säße er drinnen in dem leergefegten Saloon, der letzte Tropfen Feuerwasser brennt ihm noch auf dem Gaumen. Wehmütig maunzt eine Country Blues-Harp, Schlagzeug und Gitarre traben unaufgeregt Seite an Seite. Die Handvoll Cowboys, die noch da sind, spucken ihren Kautabak in die Ecke und nicken anerkennend zu offenen Akkorden. Was den kernigen Jungs gefällt, kann nicht falsch sein.
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