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    Yasiin Bey
    True Magic

    VÖ: 29.12.2006 | Label: Geffen/Universal
    Text:
    7 / 12

    Der Storyteller und selbsterklärte Boogieman macht sich lockerer denn je. Minimalismus muss man schon mögen, will man das lieben.

    Es mag wohl daran liegen, dass der Ostküstler Mos Def vor einer Weile bekanntgab, fortan mehr auf die Schauspielerei zu setzen als aufs Plattenmachen, dass er nun, da er überraschend doch wieder ein Album rausbringt, einfach überhaupt keine Erwartungen mehr erfüllt. Worum es ihm geht, und zwar einzig und allein, wird hier in jedem Track klar: das gesprochene Wort als Waffe, die geschliffenen Zeilen als Standortbestimmung. Der Text ruled den Style – und erst recht das bisschen Musik, das ihm als Grundlage zum Sinnieren dient. Offensichtliche Referenzen an jamaikanische Volksmusik, die großen Momente von Stax- und Motown-Soul und den Minimalismus aktueller Elektromusik lassen sich ausmachen, doch zu mehr sind die meist hypernackten Instrumentals nicht geeignet. Auch sein Flow, früher beschwingt und zumindest eigenwillig twistend, wirkt inzwischen vor allem lakonisch, ja fast gelangweilt und ein wenig selbstgefällig. So weit eigentlich ein Verriss, wären da nicht die Worte – das eigentlich Aufregende einer Mos Def-Platte. Die Inhalte aufzuzählen führte zu weit; fassen wir zusammen: Es gibt kaum einen sozialen, kulturellen und globalökonomischen Missstand, zu dem er nicht ein paar verdammt eindringliche Zeilen formuliert. So ist “True Magic” eher eine Sammlung von Street-Poetry-Lyrik mit ein wenig Musik darunter als eine HipHop-Platte aus der Konfektionsabteilung. Sehr ehrenswert, wenn auch spröde und anstrengend.

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