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    Pure Reason Revolution
    The Dark Third

    VÖ: 16.02.2007 | Label: InsideOut/SPV
    Text:
    9 / 12
    Pure Reason Revolution - The Dark Third

    Britische Prog-PiratInnen entern die MSS Spacerock. Mit drei Akkorden kommt man an Bord, mit der Schatzkammer der Rockgeschichte unter den Armen geht man wieder.

    Neuer Stoff aus Reading, der kreativen Schaltzentrale vor den Toren Londons. Pure Reason Revolution sind als Studenten der Philosophie von Kant und Krautrock beeinflusst und damit erst mal unter Generalverdacht im Empire des Pop. Dem zeigt man den frechen Finger, denn “The Dark Third” will die Prog-Rebellion gegen den – Zitat – “modischen Drei-Akkorde-Quatsch”. In der Tat haben Pure Reason Revolution keine Angst vor Ideen und setzten sie auch hemmungslos und ausgeklügelt um. Das Trio aus Bassistin/Sängerin Chloe Alper und zwei multiinstrumentalen Brüdern klaut gleich im Ouvertüren-haften “Aeropause” bei Pink Floyd, wohlwissend, dass man sich den Mundraub auf offener Straße über Albumlänge nur einmal erlauben darf. Von Jean Michel Jarre übernimmt man die Idee einer Elektronik für die Massen, die im Hintergrund des gesamten Albums wirkt. Bisexuelle Vocals auf üppigem Rocksandwich haben Evanescence großgemacht, und auch das nutzen Pure Reason Revolution auf ihrer Odyssee. Unterstellte Ähnlichkeiten zu The Mars Volta und den Super Furry Animals kann man da allenfalls als Geistesverwandtschaft durchgehen lassen. Zwar bedienen sich auch PRR an der ersten Generation Progrock wie an einem Chemiebaukasten. Aber erzromantische musikalische Fantasiereisen und das Festhalten an äußeren Formalien des ollen Prog, die a) Platten zu Büchern und b) Songs zu Kapiteln machen wollen, unterstreichen die explizit britische Note des frühen Prog. Sei’s drum. Statt fertige Bilder aus dem Fotoalbum der Musikgeschichte zu reißen, schaffen PRR Rockgemälde, die man sich zwischen Muses “Origin Of Symmetry” und Kula Shakers “Peasants, Pigs And Astronauts” in die Galerie großen Rocks hängen sollte.

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