Man müsste sich einen überfälligen Spaß erlauben mit “Never For The Damned”, dem Opener des zwölften Paradise-Lost-Albums. Ihn als neuen Metallica-Track in einschlägigen P2P-Börsen platzieren und zusehen, wie die Headbangerwelt James Hetfields dritten Frühling als archetypischer Heavy-Metal-Shouter feiert. Zwar sind die stimmlichen Parallelen zwischen ihm und Nick Holmes, dem “härteren Hetfield”, so alt wie Paradise Losts Genre bildendes Werk “Gothic” von 1991. Nach ihren elektronischen Laborversuchen mit “Host” Ende der 90er und den geradezu intimen Annäherungen an Depeche Mode sind die Briten nun aber wieder am hartmetallischen Ende ihres Spektrums angelangt – was den Metallica-Cameo perfekt macht. Die Wandlungsfähigkeit der widerspenstigen Goth-Metaller findet ihren Höhepunkt in “Beneath Black Skies”: Hier scheinen sich Dave Gahan, James Hetfield und Pete Steele gegenseitig das Mikro in die Hand zu geben. “Unreachable” wird noch einmal im Elektro-Fundus fündig “Your Own Reality” erinnert an die Solopfade von Popikone Dave Stewart. Metalschaustücke wie “Fallen Children” und “Requiem” machen jedoch unmissverständlich klar, was Paradise Lost mit “In Reqiem” unbedingt vor Metallica schaffen wollten: die Neuerfindung des Rades, das noch wie geschmiert läuft.
weitere Platten
Live Death
VÖ: 02.09.2022
The Lost And The Painless (Boxset)
VÖ: 26.11.2021
At The Mill (Live)
VÖ: 16.07.2021
Obsidian
VÖ: 15.05.2020
Medusa
VÖ: 01.09.2017
The Plague Within
VÖ: 29.05.2015
Tragic Idol
VÖ: 20.04.2012
Faith Divides Us - Death Unites Us
VÖ: 25.09.2009
Paradise Lost
VÖ: 28.02.2005
Symbol Of Life
VÖ: 21.10.2002
Believe In Nothing
VÖ: 23.02.2001
Host
VÖ: 21.05.1999