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    Menomena
    Friend And Foe

    VÖ: 31.08.2007 | Label: City Slang/Rough Trade
    Text:
    Menomena - Friend And Foe

    Liebes Titelthema, du kannst einpacken. Ab sofort kaufen die Menschen wieder Alben und zwar dieses, dessen experimentelles Indierock-Artwork dem Monsterinhalt in nichts nachsteht.

    Die Ironie des besten Anfassalbums der letzten Monate? Es wurde am Computer geschrieben. Das heißt, mithilfe eines Computerprogramms, DLR (Digital Looping Recorder) mit Namen, programmiert von Banddrittel Brent Knopf, mit dem kurze (analoge) Riffs aufgenommen, geloopt und übereinandergelegt werden können. Es beginnt mit dem Schlagzeug, das sich zum vertrackten Beat verfängt, hört mit Gitarre und Bass aber lange nicht auf. Keyboards schichten sich in den Kreis, Saxofone stimmen ein, und gelegentlich klimpert ein Klavier dazwischen, dann beginnt einer zu singen. Knopf und seine Kollegen Justin Harris und Danny Seim sind eine schrecklich demokratische Band, bei der jeder gleich oft ans Mikro darf, das dann mal fast zerfließt vor emotionaler Dramatik, sich mal vorsichtig nach leisen Tönen reckt und immer wieder Melodien einfängt, deren hübsche Poppigkeit alle experimentelle Anstrengung beiseite wischt und “Talent…!” in den Äther summt. Menomena könnten auch auf einer einseitigen Ukulele große Songs schreiben, aber sie mögen es aufwendig. Für Ihr Debüt warfen sie die Buchstaben von “The First Menomena Album” ins Anagrammsüppchen und fischten das aufgeregte “I Am The Fun Blame Monster!” heraus; den rein instrumentellen Nachfolger “Under An Hour” schrieben sie als Soundtrack zu einer Choreografie der Tanzgruppe Monster Squad. Diesmal verstecken sich die Monster nicht im Titel, sondern im Detail, und an dieser Stelle muss endlich das famose Artwork erwähnt werden, das Pitchfork mit Fug und Recht zum brillantesten des Jahrzehnts erklärt hat und das nicht erst seitdem durch reale und virtuelle Fanwelten rotiert. Es dreht sich, ganz wörtlich, die CD in ihrer Hülle und fügt so ihre eigene bunte Oberfläche in die Auslassungen des grauen Covers ein, wo sich die kleinen Racker tummeln und drängeln und schubsen und vor lauter liebevollem Detail ganz wahnsinnig machen. Gemacht hat’s der mindestens seit seinem preisgekrönten Buch “Blankets” berühmte Comiczeichner Craig Thompson, ein verrückt guter Freund der Band und einer ihrer besten Kenner. Wie es keucht und fleucht und sich gegenseitig von hinten frisst, wie die Geister in der Ecke warten, bis der Paukenschlag sie freilässt, wie die Skurrilen fliegen und der Rest aufgeschlitzt zurückbleibt. Es könnte keine bessere Analogie geben für die Musik von Menomena. Talk about Gesamtkunstwerk.

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