Schon 1997 wurde zum handzahmen “No Substance” behauptet, es wäre “back to the roots”. Es ist also Vorsicht geboten, wenn sich Artwork und Titel des 14. Albums nun überdeutlich auf das jugendliche Debüt “How Could Hell Be Any Worse?” beziehen. Natürlich gibt es keine Rückkehr zum Hardcore-Garagenpunk der ersten Tage, aber eben auch keine Light-Limonade. Joe Barresi und die “Evil Twins” Gurewitz/Graffin haben der Platte tatsächlich einen schneidenden, bissigen Klang verpasst, der der Band gut steht. Zum Einstieg gibt es traditionell einen kurzen Knüppler, dann führt die Reise durch klassischen, die Melodien klar über das Highspeed-Getrappel fließen lassenden Vollgasstoizismus (“Scrutiny”, “The Grand Delusion”), gebremste Hymnen wie “Honest Goodbye”, den rhythmischen Ausreißer “Submission Complete” (Ausnahmedrummer Wackerman muss ja auch mal ein wenig gefordert werden) oder einen Pianoklekser zur letzten Nummer “Fields Of Mars”, die es mit den ohhs und ahhs mal wieder übertreibt. Überhaupt gibt es Momente auf dieser Platte, wo Plagiat und Parodie aufblitzen. So bedienen sich “Germs Of Perfection” und “Requiem For Dissent” zu stark im eigenen Riffarchiv, und auch ein Texteinstieg wie “Lacerate, eviscerate, and perforate and mutilate” wirkt, als veräppelte sich Graffin selbst. Auf der anderen Seite schreibt er mit Gurewitz einige der besten Texte und Melodien der letzten Jahre und schafft es, einen mit dem Gefühl zurückzulassen, dass all das noch mal gesagt und gesungen werden musste, als wäre es zum ersten Mal gesagt worden.
weitere Platten
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No Substance
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Generator
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