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    The Robocop Kraus
    Blunders And Mistakes

    VÖ: 21.09.2007 | Label: Anti/SPV
    Text:
    The Robocop Kraus - Blunders And Mistakes

    Eigentlich schon kokett bis frech: Ein Album “Fehler und Patzer” zu betiteln, das realistisch gesehen in der Ecke “Richtig und wichtig” anzusiedeln ist. Was soll’s.

    Gute Alben haben immer eine Vorgeschichte: Vor “Blunders And Mistakes” war nach “They Think They Are The Robocop Kraus”, und die wichtigste die Band betreffende Nachricht in dieser Zwischenzeit schlug krachend ein. Im Originalton der Band lasen sich die Geschehnisse des Septembers 2006 so: “Unser lieber Tobi (Helmlinger, Anm. d. A.) hat die Band verlassen, um neue Wege zu beschreiten, aber das wissen wahrscheinlich eh schon alle. Acht aufregende, verrückte, wunderbare Jahre, mit einem der coolsten Typen, den man sich so vorstellen kann, gingen damit für uns zu Ende.” Dass aus dem Mikrokosmos Kraus jemand wegbricht, das muss erst mal kompensiert werden. Die verbliebenen Bandmitglieder hielten sich viele Möglichkeiten offen, inserierten den vakanten Posten gar per Internet und holten sich mit Peter Tiedeken (vormals One Man And His Droid) den offensichtlich passenden Mann mit ins Rund. Ob es der Situation geschuldet war, dass im Zuge dieses kleinen Relaunchs eigentlich alles passieren konnte, aber nichts musste? Egal, der Neustart ist geglückt, und mehr als das – The Robocop Kraus klingen gleichsam wie eine nie veränderte Einheit und haben sich neuen Klangmöglichkeiten zugewandt. “Blunders And Mistakes”, das von Tobias Levin (Kante, Tocotronic) produziert und von Adam Lasus (Clap Your Hands Say Yeah) abgemischt wurde, funktioniert in diesem Sinne auf zwei Ebenen prächtig. Der Indie-Post-Wave-Rock-Kosmos wurde filigran von einer zusätzlichen Dosis Popappeal unterwandert, gerade so, wie man neuerdings immer davon spricht, dass ein gutes Steak von intermuskulärem Fett profitiert. So ungefähr hält sich wohl auch “Blunders And Mistakes” saftig, das Tempo wurde hier und da spürbar gezügelt, es ist kein holpernder Durchritt, wie es einst “Living With Other People” einer war. Bei Songs wie dem Titelstück wabert auf einmal Maximo Park durch die Gegend, Songs wie “Gibraltar” nehmen sich die Freiheit, die zugrunde liegende Melodie von der Leine zu lassen, um sie in einem passenden Moment wieder aufzugreifen. Daneben verstecken sich hinter all den nur auf den ersten Blick begradigten Ecken noch immer ausreichend Gimmicks für Entdecker. Das garantiert, dass jetzt auch mal die Synapsen exaltiert tanzen dürfen und die Beine dabei ruhig zusehen können.

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