Die johlende, “We are the dynamite!!” chantende Masse am Anfang der Platte erinnert an willige Party-Jünger, die sich an den Start einer Refused- (“Rather Be Dead”) oder AFI-CD (“Miseria Cantare”) verirrt haben. Nun beginnt die Reise, die Band verlässt Refused und klingt doch eher nach AFI, um dann den Sprung zu Hot Water Music zu wagen, was sicher an den Sängern Butler und Smith liegt. Es schleichen sich Thrice und andere angesagte Screamo-Acts in den Mix, wobei uns der Sound druckvoll und tight die Ehre erweist. Was The Blackout nun aber gar nicht mit genannten Gruppen gemein haben, ist ihr lyrischer Erguss (und das ist wörtlich zu nehmen!). Von einem unbekannten Gegenüber wird beschwingt gefordert, dass es doch seine Lippen probieren möge, und warum denn die Hüften nicht längst schon wackelten… Überraschungspunkte gibt es für die erste Single “The Beijing Cocktail”, die mit einem waschechten Schweinerock-Riff startet und sich auch ansonsten höchst eingängig gibt. Überhaupt ist das gesamte Album gut geraten und bestens produziert. Was fehlt (und das haben die 6 Waliser mit ihren Kollegen von Lostprophets gemeinsam), ist die eigene Note, das musikalische Wagnis, der Mut, auf gängige Trends zu pfeifen und sich so selbst zu finden. Einzig die Texte verbinden hier zum Teil die frühen Beastie Boys mit Aktuellem. Etwas mehr Wagemut stünde ihnen beim nächsten Mal gut zu Gesicht.
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