Den besten Song verballern die Bloodlights gleich zu Beginn mit “Where The Stars Don’t Shine”, einer catchy Rock’n’Roll-Hymne in Social-D.-Tradition mit viel Drive und einem dem angepissten Text angemessenen Rotzfaktor in der Stimme. Apropos Stimme: An das voluminöse und variable Organ seines alten Weggefährten Biff Malibu kommt der Ex-Gluecifer-Gitarrist Captain Poon zwar nicht heran, doch seine Art zu singen passt hervorragend zum Sound der Bloodlights. Bleibt nur die Frage, ob mit dem im Song geschmähten Pseudo-Rocker Malibu gemeint ist. Aber selbst wenn – ein kleiner Seitenhieb auf den Mann, der 2005 nach elf Jahren Poons Lebensmittelpunkt als Geschichte erklärte, sei erlaubt, zumal die Abrechnung hier unwiderstehlich klingt. Mancher glaubt auch, dass der Song auf eine andere Band aus Oslo gemünzt ist, die den Deathpunk zwar propagiert, aber nicht unbedingt leben soll. Egal, der Captain ist zurück und hat eine schlagkräftige Mannschaft um sich versammelt. Die überzeugt auch auf den restlichen elf Nummern, mit so knackigen und eingängigen Midtempo-Rock’n’Rollern wie “Bullshit On Your Mind” oder “Against The Flow” genauso wie mit den atemlosen Krachern “Addiction” und “Hammer And The Wheel”. Den Bloodlights-Sound kann man sich mit den Koordinaten Backyard Babies, Supersuckers und Peter Pan Speedrock übrigens schön auf Millimeterpapier skizzieren. Jeweils die Höhepunkte der Genannten einzeichnen, dann ergibt sich ein treffendes Bild. Denn besser als auf diesem von Ex-Monster-Magnet-Gitarrist Phil Caivano fett produzierten Debüt kann man High-Energy-Rock’n’Roll kaum bringen. Die platten Texte sind da nebensächlich.