Als “All”s Well That Ends Well” unerwartet auf der Benutzeroberfläche erschien, durfte man mit Fug und Recht dumm aus der Wäsche schauen. Sechs Typen meinten tatsächlich, Piano-Pomp mit hasserfüllten Metalbreaks und zuckersüßen Emo-Melodien verschmelzen zu müssen. Das Gute ist: Sie machten ihre Sache konsequent, bisweilen originell, und immer wieder konnten die Songs überraschen. Mehr oder minder führen Chiodos diese Linie auf “Bone Palace Ballet” weiter. Leider aber glatter. Es werden Haken geschlagen, die Songs aber trotzdem der nötigen Ecken und Kanten beraubt. Etwas Farbe bringt das Geschrei von Jesse Korman (The Number Twelve Looks Like You) und Nick Martin (Underminded) mit sich, auch einige Streicher pinseln hier und da Kleckse. Doch ein smarter Songtitel wie “Is It Progression If A Cannibal Uses A Fork?” ist leider nur die Fassade für ein My-Chemical-Romance-Plagiat – übrigens nicht das einzige auf “Bone Palace Ballet”. Man muss das wohl so hinnehmen. Man könnte es sogar gut finden. Unkreativere, plattere Alben hat dieses Genre allemal zu bieten… P.S.: Dass das Album als Dreingabe einen kostenlosen Ringtone enthält, sollte an dieser Stelle nicht als Pluspunkt missverstanden werden.
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All's Well That Ends Well
VÖ: 04.11.2005