Dumpfe Gitarrenwände, weit gebeugte Schlagzeugfelle, Anselmos tiefes Nuscheln – schon “Three Suns And One Star” verlangt ganz zu Beginn die Down-üblichen Assoziationen mit den schmierigen US-Südstaaten, der Metal-Vergangenheit der Mitglieder und dem daraus wachsenden schweren, rifforientierten Bluesrock. Bei aller Tradition wäre es aber töricht, diese Platte als einen dritten Aufguss abzutun. Dafür sind die Sachen, die vor allem Sänger Phil Anselmo seit “Down II” passiert sind, zu leidenschaftlich verarbeitet. Krankenhaus, Reha, Tod einiger ihm sehr nahe stehender Personen, die Katastrophe in seiner Heimatstadt New Orleans – all das steckt in diesem emotionalen Album und reißt den Sänger zu seiner vielseitigsten Gesangsleistung seit langem hin. Wie sehr dieser Mensch an guten Tagen Songs prägen kann, wird vor allem in “Never Try” deutlich, das über weite Strecken wie ein Stück von Seattles Supergroup Temple Of The Dog klingt, während das abschließende “Nothing In Return (Walk Away)” mit Orgel und einem sphärischen Klangraum nach Minuten zu einem psychedelischen Rocksong wächst. All das steht natürlich neben zirka 200 Momenten, in denen man zugeben muss, dass keine Rockband so tief und echt groovt wie diese. Und das wohl auch, weil Down bisher immer dann eine Platte aufnahmen, wenn sie Anliegen hatten. Auf dass sich das mit dem Bandalltag nicht ändert.
weitere Platten
Down IV - Part Two
VÖ: 09.05.2014
Down IV Part I – The Purple EP
VÖ: 14.09.2012
Down II
VÖ: 25.03.2002
Nola
VÖ: 30.11.1999