Nick Cave & The Bad Seeds
Dig Lazarus Dig!!!
Text: Jochen Schliemann
Nick Cave und seine vielen Gesichter. Auf Alben wie “No More Shall We Part” wirkte er beruhigend und fast religiös, auf Alben wie diesem laut, kratzig und fast ketzerisch. Wo ist die Konstante? Dass er immer am besten ist, wenn er eine Richtung pro Platte verfolgt (mal abgesehen von diesem schrecklich erfolgreichen Duett-Album). Dieses Mal wirken Nick Cave & The Bad Seeds regelrecht jugendlich. Sie vergehen sich beschwingt an E-Gitarren, Orgeln, und unermüdlich schwadroniert der Meister über die Töne seiner Band. Im trotzigen Titeltrack oder im kratzigen “We Call Upon The Author” wird er regelrecht ausfallend. Und Verschnaufpausen wie das gespenstische “Night Of The Lotus Eaters”, das perkussive “Moonland” und das prickelnde “Hold On To Yourself” sind auch nicht wirklich Balladen, sondern eher Sound-Experimente auf Jam-Teppichen. Fertig scheint der gute Mann jedenfalls lange noch nicht zu sein. Im Gegenteil: Diese Platte atmet an allen Ecken. Ein Pianoalbum wäre auch schön gewesen, aber es ging eben nicht: “I feel like a vacuum cleaner, a complete sucker!”, stellt Nick Cave in “We Call Upon The Author” fest. Und wenn das so ist, dann muss das auch raus.
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