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    The Sword
    Gods Of The Earth

    VÖ: 28.03.2008 | Label: Kemado
    Text:
    Schönheit
    The Sword - Gods Of The Earth

    Sagen wir so: Rein musikalisch wäre es nicht aufgefallen, wenn wir das zweite Album von The Sword in unser Special der 50 besten 80s-Metal-Alben geschmuggelt hätten.

    Nichts an “Gods Of The Earth” lässt darauf schließen, dass diese Platte wenigstens 25 Jahre jünger ist, als sie wirkt. Das fängt schon mit dem Cover an, das diesmal zwar nicht wie beim Debüt 2005 aus der Zeichenfeder von Trail Of Deads Conrad Keely stammt, dafür aber so richtig nach Walhalla und Götterdämmerung aussieht. Das setzt sich bei der Produktion und Klangästhetik fort, der kein Drumset zu scheppernd, kein Bass zu bullernd, keine Gitarre zu sumpfig und keine Stimme zu blutrünstig inszeniert sein kann. Und es gipfelt im Songwriting vierer Texaner, die aller Wahrscheinlichkeit nach registriert haben, dass es rockmusikalische Entwicklungen nach 1983 gegeben hat, sie aber geflissentlich überhören. Man könnte ihnen angesichts einiger Songs und Songpassagen vielleicht noch eine Nähe zum Stoner der 90er Jahre andichten, doch auch dagegen soll sich die Band bereits gewehrt haben. Alles Epigonen – The Sword packen die Sache lieber gleich bei der Wurzel an: Skrupelloser noch als ihre Erste “Age Of Winters” bedient sich “Gods Of The Earth” an den besten Einfällen führender Doom-Metal-Bands der frühen und mittleren 80er. Und zwar so gut wie ausnahmslos. Das kann man dreist finden – oder im Gegenteil angemessen in einer Zeit, in der die Originale, auf die sich The Sword beziehen, die Nachwelt beeindrucken wollen, indem sie sich entweder mit Ach und Krach in Originalbesetzung auf Tour schleppen (Black Sabbath) oder gerade noch so viel “Mut” zusammengekratzt bekommen, dass es zu einer Acoustic-EP reicht (Trouble). Als Erbverwalter solcher Bands geben The Sword jedenfalls jetzt schon eine prima Figur ab. Mit “Gods Of The Earth” haben sie sich zwar nicht gerade meilenweit vom Vorgänger entfernt, doch an entscheidenden Stellen optimiert: Mehr Puls besitzen diese Songs, mehr Groove, mehr Durchschlagskraft. Und das Beste ist: The Sword mussten nicht mal ihre Eingängigkeit opfern, um diese Sturmflut von Platte zu entfesseln. Wenn sie dich packt, dann richtig und gleich beim ersten Mal. Und ist diese Welle aus wuchtigen Breaks, mystischen Texten und knochenhartem Riffing erst mal auf dich niedergegangen, spielt keine Rolle mehr, was The Sword wo geklaut haben. Das meint man, wenn man sagt: Der Zweck heiligt die Mittel.

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