Der studierte Journalist muss sich schon lange nicht mehr hinter seiner Vergangenheit als genretypischer Emo-Schreihals verstecken. Auf “Put Your Ghost To Rest”, schon seinem vierten Soloalbum, klingt Devine, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Sein sanfter Singer/Songwriter-Pop zwischen Rock, Country und Folk und immer noch denselben Referenzen findet jederzeit die perfekte Balance zwischen Zerbrechen und Aufstehen. Vor allem seiner Stimme hört man noch ein wenig Dashboard Confessional an. Instrumentiert und arrangiert wird allerdings viel mehr Richtung Bright Eyes. Da wird schon mal einem puren Country-Stück wie “Less Yesterday, More Today” Raum zugestanden. Das Gewicht seiner Songs offenbart sich jedoch nicht auf den ersten Blick. Was ihn von einem seiner großen Einflüsse – Elliott Smith – unterscheidet, ist das Gefühl, das seine Songs hinterlassen: Man kann, muss Kevin Devine aber nicht zuhören. Den Grad der Leichtigkeit kann der Hörer selbst bestimmen – ob nebenbei oder ganz bewusst: “Put Your Ghost To Rest” funktioniert. Auf der Fahrt nach Hause, im Radio zwischen Beliebigkeitsrock und modernen Popverbrechen, das Herz wird warm aber nicht schwer – das ist dann wohl Kevin Devine.
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