Mit ihrem angeheitert eingespielten Debüt “Bravo!” galt es, gemeinsam den Liebeskummer zu besiegen. Inzwischen müssten die schlimmsten Wunden verheilt sein, die große Lebensfreude hört man dem Nachfolger mit dem doch arg kitschigen Titel aber wirklich nicht an. Vielleicht sind sie auch mit ihrem Equipment neben den Proberaum der Shout Out Louds gezogen und haben dort durch die Wand die Aufnahmen zu “Our Ill Wills” mitbekommen. Das würde den ordentlichen The-Cure-Einschlag bei so manchem Song erklären (und Track 5 namens “The Cure” natürlich). Statt ernster Melancholie verniedlichen allerdings Glockenspiel, Bläser, Chöre und Mandoline die Melodien. Ein verschmitztes Lächeln kann man sich kaum verkneifen, so herzlich quengelnd wünscht sich Sänger Joakim: “Take me back to when I was a child” (im heimlichen Tanzflächenhit “The Street Sounds Like”). “Kindermusik mit erwachsenen Texten” nennen sie das dann selbst, was nach Understatement klingt, obwohl die schroffe Produktion tatsächlich an einen Nachmittag im Kinderzimmer denken lässt. Es schrammelt, rumpelt und knarzt, nicht immer muss die Stimme den Ton oder der Finger die Saite treffen, damit es sitzt; stört es nicht weiter, verleiht es “Tour De Hearts” einen ganz eigenen intimen Charme.
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