Und das seit vielen Jahren, wie die Compilation “The Singles” 2006 bewusst gemacht hat. Wie viele grandiose Lieder diese Band schon geschrieben hat! Nur hat hierzulande nach dem Freitod des Drummers Jon Lee – das war bereits Anfang 2001, als die Band mit dem dritten Album “Echo Park” gerade ihren Fuß in die Tür gesetzt hatte – bald kaum mehr wer Notiz vom Trio aus London genommen. Vielleicht waren die durchaus tollen Alben “Comfort In Sound” und “Pushing The Senses” einfach zu unentschlossen. Denn vom rauen Britrock des Debüts “Polythene” (1997) hatten sich Feeder früh gelöst und ihre Kräfte in den Dienst des guten Rock- bzw. Popsongs gestellt. Statt krampfhaft an erprobten Rezepten festzuhalten, taten Feeder das, was andere so gern von sich behaupten: Sie entwickelten sich weiter. Wobei der Exil-Waliser Grant Nicholas, Gitarrist und Sänger der Band, eben auch schon lange ein bewährtes Rezept fürs Songwriting kennt. Seine Hits, hier seien stellvertretend mal “8:18” und “Miss You” erwähnt, sind immer tight, kompakt und kraftvoll, schwer melodieverliebt, aber auch narrativen Elementen gegenüber aufgeschlossen. Auf “Silent Cry” braten die Gitarren wieder deutlich heftiger als beim Vorgänger. Was nichts daran ändert, dass man diese Songs zu jeder Tages- und Nachtzeit hören kann.
weitere Platten
Torpedo
VÖ: 18.03.2022
Tallulah
VÖ: 09.08.2019
All Bright Electric
VÖ: 07.10.2016
Generation Freakshow
VÖ: 23.04.2012
Renegades
VÖ: 05.07.2010
The Singles
VÖ: 12.05.2006
Pushing The Senses
VÖ: 31.01.2005
Comfort In Sound
VÖ: 21.10.2002
Echo Park
VÖ: 23.04.2001
Yesterday Went To Soon
VÖ: 30.08.1999
Polythene
VÖ: 19.05.1997