Nach dem letzten Lebenszeichen “Go” (2001) und der anschließenden Welt-Tournee widmeten sich die Bandmitglieder mehrheitlich der Familiengründung und -versorgung; einzig Gitarrist Todd Morse zog mit Juliette Lewis und ihren Licks weiter über Konzertbühnen. Man hätte darauf gewettet, das kurze, aber intensive Kapitel H20 sei nach vier Alben in sechs Jahren ad acta gelegt worden. Und nun das: “Nothing To Prove”. Der Titel sagt es, diese Herren haben nichts mehr zu beweisen. Aber noch eine Menge zu sagen. Dass es bei Hardcore um Leidenschaft geht zum Beispiel, und nicht um Shirts und Frisuren. “What happened with the reasons for screaming?”, fragen sie mit Unterstützung von Lou Koller (SOIA) und Matt Skiba (AK3). Ein heißer Anwärter auf die Hymne des Jahres. “Nothing To Prove” strotzt vor Kraft und badet in Nostalgie. “1995” bollert los wie in den besungenen alten Tagen, als H2O die ersten Shows spielten und die Band zum Lebensinhalt wurde. Alles ist da: die positive Energie, die Singalongs, die melodische Härte – und die ganze verdammte Crew: Freddy Madball, Roger Miret, Kevin Seconds und Civ, mit dem Toby Morse im mitreißenden “Still Here” kundtut, was Straight Edge für die Enddreißiger bedeutet. Ebenso überraschend wie eindrucksvoll übertreffen H2O hiermit so ziemlich jede Erwartung, die man als Fan haben konnte.
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F.T.T.W.
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