Hellsongs
Hymns In The Key Of 666

“Prima, da kann man seiner Freundin die eigene Lieblingsmusik mal auf schonende Art näher bringen”, freut sich ein Internet-User im Diskussionsforum. Damit ist es angesprochen: Der Novelty-Faktor der Platte überstrahlt wahrscheinlich den musikalischen Mehrwert, denkbar sind diese Hellsongs wohl vor allem als Partymitbringsel oder als Humortest für eingefleischte Kuttenträger. Der vorläufige Befund: technisch alles einwandfrei, was Sängerin Harriet Ohlsson mit der Catpower-Stimme und ihre Komplizen da so drauf haben. Auch die Themenauswahl weiß zu gefallen: Man wollte nichts Sexistisches oder Kriegsverherrlichendes, nur eben einmal Metal so, dass man auch den Text versteht. Die zusammengetragenen Coverversionen sind dezidiert 80er-lastig, freuen dürfen sich darüber vor allem Iron Maiden. Deren eher impressionistische Texte bei “Run To The Hills” und vor allem bei “The Trooper” profitieren in ihrer Lounge-Metal-Version von einer latent unheimlichen Aura, während etwa Black Sabbaths “Paranoid” beim selben Zugriff nicht wirklich an Dimension gewinnt. Der Rest macht Spaß und dürfte auf Partys das Eis brechen. Und wer immer schon mal davon geträumt hat, das familiäre Weihnachtsessen mit Slayer oder Megadeth beschallen zu dürfen, sieht seine Chancen plötzlich schlagartig erhöht.