Unbeeindruckt von dem ganzen TripHop-Hype der letzten drei Jahre, die seit der Veröffentlichung von Dummy” vergangen sind, setzen Portishead genau da an, wo sie aufgehört haben. Der schlicht selbstbetitelte Nachfolger knüpft rein musikalisch direkt an ihre bisherige Arbeit an – Neuerungen Fehlanzeige. Und das ist auch gut so, denn ein perfektes, durch und durch eigenständiges musikalisches Konzept sollte man nicht unnötig modifizieren. So schleppt sich ihr einzigartig reduzierter Groove durch die elf Nummern, angereichert durch brutal zähe Keyboards und völlig relaxte Gitarrenpickings, die scheinbar auf direktem Wege irgendwelchen 50er-Jahre-Film Noir-Krimis entnommen sind. Dazu heult, lechtzt und schmachtet Beth Gibbons, als stünde sie nur Minuten vor dem Suizid. Und einmal mehr bewahrheitet sich die Redewendung: oft kopiert, doch unerrreicht. Ein audiophiler Alptraum, den man immer und immer wieder träumen möchte.