Stattdessen ist es wieder das Vernünftigste, gemeinsam mit dieser Band unvernünftig zu werden – “Donkey” riecht schließlich schon vor dem ersten Song nach durchgeschwitzten Ausgehhemden und umgekippten Bierflaschen. CSS feiern einmal mehr sich selbst und das Feiern; sie sind dabei tighter geworden, finden sich besser zurecht im eigenen, eng abgesteckten Partyrevier zwischen Trash-Pop und Elektro-Rock, scheitern aber doch an einem alten Problem: Den schieren Wahnsinn ihrer neongrünen Liveshows, die mit gelegentlichem 2-Unlimited-Cover immer wieder andeuten, wie Eurodance auf Brasilianisch und in gut klingen könnte, den kriegen sie auf Platte einfach nicht zu fassen. CSS strampeln sich in Jager Yoga zur angemessen debil durchgetretenen Bassdrum ab, verpulvern Lets Reggae All Night als reggaelosen Tanzbefehl und schrecken auch vor einer glatten Anmachnummer wie Move nicht zurück, die viel zu vielen Indiedisko-Kids zu viel zu schlechtem Sex verhelfen wird. Spaß macht das schon alles – nur halt kaum länger als fünf Minuten, weil einem die Vorturner in lustigen Leopardenkostümen auf der Bühne fehlen. Zusatzinfo für Wissensdurstige: Bassistin Ira Trevisan hat die Band mittlerweile verlassen. Offizieller VISIONS-Ersatzvorschlag: das MySpace- und MTV-Häschen Tila Tequila.