Man habe sich wieder auf das interne Gefüge verlassen (wollen), hieß es vorher aus dem Lager des Trios, das den Weggang des Schlagzeugers auch nach über einem Jahrzehnt nicht kompensieren kann. Kennt man den Mikrokosmos von R.E.M., so übersetzt der Insider: Dies ist wieder eine Platte, an der Michael Stipe nicht mehr bis zum Schluss rummeckern und Bassist Mike Mills nicht mehr rumdoktern durfte. Denn Gitarrist Peter Buck wollte keine Zeit mehr verlieren. Und genauso klingt es: Es steht R.E.M. drauf, aber R.E.M. ist nicht drin. Die Kritiker, die die Band in den letzten Jahren aufgrund ihres Erfolges beim Prosecco-Publikum hatten fallen lassen, jubeln elegisch, wie erfrischend spontan und alternativ die knapp 35 Minuten seien. Das liest sich gut, stimmt aber nicht. Stipe, Buck und Mills haben ihre eigene Qualitätskontrolle gefeuert. Sicher, die Gitarren dominieren, man klingt wieder wie vor 20 Jahren. Aber das sind Selbstzitate ohne klare Ideen, Thomas Gottschalk kündigte R.E.M. bei “Wetten dass?” nicht umsonst mit “Wir kennen sie seit ‘Losing My Religion’” an. Die Tournee wird trotzdem ein Erfolg. Und das zu Recht. Live sind sie immer noch großartig.
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