Eine unfassbare Erfahrung ist diese Band auf der Bühne. King Khan, der Kanadier mit den indischen Vorfahren, der in Deutschland seine Wahlheimat gefunden hat, und seine Band The Shrines, die so viel Feeling und Talent besitzen, dass es schon unverschämt ist. So gut sie live sind, so sehr überzeugen sie nicht immer auf Platte. Macht eben noch mehr Spaß, wenn man das wilde Bündel hautnah erleben kann. Trotzdem: Grandiosität macht auch vor Khan-Konserven nicht halt. Besonders nicht dann, wenn es mal wieder die 14-Track-/50-Minuten-Vollbedienung gibt. Verglichen hat man sie schon mit vielem. Mit James Brown etwa oder mit Sly And The Family Stone. Soul und Funk schwitzten der King und seine Shrines aus jeder Pore. Sublim darunter mischte sich eine immanente Garagennote. Der wird auf “What Is?” mehr Raum eingeräumt. Das oldschoolige Partyfeeling des Fratrock mischt sich mit einer satten Ladung Psychedelic. Bläser, sogar Streicher und unzählige Percussions rauben einem die Sinne. Erinnert fühlt man sich an vieles. An die Electric Prunes, die in “I See Lights” an der Zirbeldrüse knabbern. An die Lässigkeit der Stooges und ihrem Ein-Tasten-Pianospiel in “No Regrets” oder an den kruden Experimental-Jazz des Sun Ra Arkestra, manifestiert in der “Cosmic Serenade”. Mit French-Beat betört “Le Fils De Jaques Dutronc”. Ihr seht, diese Mannschaft hat mal wieder alles ausgelotet, ganz ohne sich zu wiederholen. Bravo.
weitere Platten
King Khan's Murder Burgers
VÖ: 13.10.2017
What's For Dinner? (mit BBQ)
VÖ: 02.05.2005
Mr. Supernatural (mit The Shrines)
VÖ: 07.06.2004