Er weiß anscheinend, dass er auch auf seinem dritten Album die besseren Jack-Johnson-Songs schreibt, sein Tom-Selleck-Schnauzer macht ihn eh zum geileren Typen. Ob man des Vergleichs zwischen den beiden alten Surf-Buddies jemals überdrüssig wird? Vielleicht gerade wegen “Pass It Around” nicht, denn während der eine, Johnson, sich allzu sehr auf das Konzept “Mann mit Gitarre am Lagerfeuer” verlässt und das maximal mit E-Gitarren bricht, kann man bei dem anderen, Frankenreiter, mehr entdecken. Der hat schon nicht zuletzt auf seinem letzten Album “Move By Yourself” bewiesen, dass er seine Songs mit mehr Fleisch anreichern und auch virtuoser ausformulieren kann. Neben der allgegenwärtigen souveränen Coolness blitzt da ein musikalisches Gesamtverständnis zwischen Jamiroquai, Kings Of Convenience, Hippiekommune und auch Anleihen aus Soul und Funk auf, dem Frankenreiter dann die Boardshorts überstreift. Neu eingestreut sind Fingerübungen wie Slide-Gitarren oder die wohldosierten Mariachi-Bläser. Das mag für manch einen schon fast zu glatt, zu nett, zu penetrant in seiner Unaufdringlichkeit wirken. Aber das sagen auch nur die Menschen, die in Urlaub fahren, um dort Handtücher über Plastikliegen zu legen, während die coolen Typen am Strand ins Meer blicken und dabei Frankenreiter-Songs summen.
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Move By Yourself
VÖ: 30.06.2006