Ohne die Interviews gelesen zu haben: Die Band wird ihr neues Werk, das dritte bei einer großen Firma, das vierte insgesamt, über den grünen Klee loben: “Das ist unser Meisterwerk; wir haben alles, was uns ausmacht, hineingesteckt.” Was wäre der Heavy Metal ohne seine Klischees? Richtig, ein lebloses Stück Musikgeschichte. Trivium, vor ein paar Jahren neben Bullet For My Valentine und Avenged Sevenfold als Hoffnungsträger und junge Wilde gestartet, müssen sich endgültig beweisen. Mit diesem Album tun sie es. Auch wenn viele Passagen hart an der Kinderlieddebilität früher Helloween vorbeischrammen (“Insurrection”), fasziniert die Mischung in den einzelnen Songs. Un.vor.her.seh.bar. Bei Trivium weiß man mittlerweile überhaupt nicht mehr, was kommt. Die Überraschungsmomente überwiegen, Matthew Heafy ruiniert im Namen des Gehörnten seine Stimmbänder, dass es nur so qualmt. Am Ende von “Torn Between Scylla And Charybdis” scheint man zwei verschiedene Sänger zu hören, die Melodien von “Into The Mouth Of Hell We March” (das “Anthem” dieser Platte) und das an frühe Judas Priest erinnernde “Throes Of Perdition” sind die Prunkstücke dieser Metal-Mischung aus alt und neu. Allein das Titelstück ist ein bisschen zu lang und pompös geraten. Kleiner Schönheitsfehler. Kann man verzeihen.
weitere Platten
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