Zehn Jahre lang war diese Band durchs Leben gesprungen wie ein Flummi, an allen Herausforderungen und jeder Perspektive abgeprallt, aber doch immer wieder auf den Füßen gelandet. Dann kam ihr 2007er Album “Nice And Nicely Done”, das zufällig klang wie Clap Your Hands Say Yeah ohne Klatsche aber mit Sänger, und plötzlich findet sie sich in der ungewohnten Situation wieder, als moderat erfolgreiche Rockband Erwartungen erfüllen oder eben aushebeln zu müssen. Mit “Moonwink” entscheiden sich The Spinto Band geradliniger, humorloser und souveräner für Option 1, als ihnen zuzutrauen war: Alles an dieser Platte wirbelt Staub auf, nichts hält jemals still, und trotzdem ist es die berechnete Zielstrebigkeit echter Männer vom Fach, mit der sie sich niemals von der Überholspur drängen lässt. Honky-Tonk-Pianos jagen zerdepperten Bläsern hinterher, Kitsch-Keyboards werden durch die Käsereibe geraspelt, und Sänger Thomas Hughes lässt seine Vokalakrobatik meistens noch in der eigenen Hühnerbrust platzen. Mit anderen Worten: The Spinto Band optimieren hier alles, wofür sie je auf wackligen Beinen standen und was sie nie zu gut konnten – sie spielen makellos schlampigen Indierock, der eigentlich im Widerspruch zu sich selbst stehen sollte, aber nicht mal dafür lange genug geradeaus denken kann.
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Nice & Nicely Done
VÖ: 07.04.2006