Denn was dieser eine übertrieben
tätowierte von den vieren auf seinem dritten Soloalbum präsentiert, ist recht
heterogen. 18 Lieder hat die Platte; pickt man sich 17 beliebige heraus und hört sie,
kann man nicht vorhersagen, wie das 18. klingt. Thomas Dürr hat sich entweder große
Mühe gemacht, ein großartiges Durcheinander zu fabrizieren, oder – und das ist durchaus
wahrscheinlicher – er hat einfach gemacht, was ihm (und den Produzenten wie Edo Zanki,
Thomilla, Jochen Schmalbach u.a.) in den Sinn kam. So bewegt sich “Kennzeichen D”
zwischen Songwriter-Rap, Indierock, Pop und umherstreunenden Elektro-Sounds. Textlich
ist manchmal ziemlich großer Mist dabei, aber die Geistesblitze und schönen Geschichten
überwiegen. Letztere passen dann auch gut zu den melodiösen Arrangements, die sphärisch
wie gitarrenlastig sein können. Prodigy, Lenny Kravitz, die Ärzte und ein bisschen Beck
sagen leise Hallo. Thomas D klingt auf dem neuen Album aber auch immer noch nach Thomas
D. Ein potenzieller Hit – oder sein Stück, das Jahre überdauern wird – ist auf
“Kennzeichen D” nicht so leicht auszumachen. Die zahlreichen ganz netten Stücke sorgen
immerhin für ein ganz nettes Album. So ist das eben mit Pop-Kram.
weitere Platten
Aufstieg und Fall des Tommy Blank
VÖ: 20.12.2013
Lektionen In Demut 11.0
VÖ: 15.04.2011
Kennzeichen D Remixed
VÖ: 30.01.2009
Lektionen in Demut
VÖ: 07.05.2001
Solo
VÖ: 01.01.1900