Senses Fail
Life Is Not A Waiting Room
Text: Stefan Layh
Das passt ins Bild einer Band, die die Dinge lieber überdenkt als überstürzt und sich konsequent pro
Album zwei Jahre Zeit nimmt. Nach dem fliegenden Start mit “Let It Enfold You” (2004)
und dem hörbar auf Hits zugeschnitzten “Still Searching” (2006) folgt nun der
entschlossene Versuch, das bestehende Bandprofil nachhaltig zu schärfen. “Life Is Not A
Waiting Room” segelt nicht in Richtung Neuland, sondern bewegt sich souverän in
verschiedenen Ecken des “Core”-Parketts: Senses Fail definieren gekonnt die
Schnittmenge von Emo-, Melody- und Postcore. Die Schwerpunkte variieren von Song zu
Song, eines gilt aber immer: Ob schnell getaktet, vor Wut zitternd oder mit dosierter
Melancholie gebremst – jede der zwölf kleinen, feinen Perlen funkelt vor Melodien, die
noch länger im Ohr kitzeln. Einige schroff zupackende Postcore-Riffs und das
nachdrückliche Schlagzeugspiel garantieren, dass sich “Life Is Not A Waiting Room”
trotzdem nie in verspielter Entrücktheit verliert. Deutlich verbessert zeigt sich James
Nielsen, der hier jederzeit Herr der Tonlage ist und inzwischen zu verhindern weiß,
dass seine Stimme ins Melodramatische abkippt. Wer hier genauer hinhört, entdeckt viele
feine Linien, Zeichnungen und Male, die das Dritte von Senses Fail merklich aus dem
Mittelmaß herausheben.
weitere Platten
Hell Is In Your Head
VÖ: 15.07.2022
If There Is Light, It Will Find You
VÖ: 16.02.2018
In Your Abscence
VÖ: 03.03.2017
Pull The Thorns From Your Heart
VÖ: 03.07.2015
Split-EP mit Man Overboard
VÖ: 03.03.2015
Renacer
VÖ: 26.04.2013
The Fire
VÖ: 22.10.2010
Still Searching
VÖ: 03.11.2006
Let It Enfold You
VÖ: 25.10.2004
From The Depths Of Dreams
VÖ: 13.08.2002