Brightblack Morning Light
Motion To Rejoin
Text: Carsten Sandkämper
Das Zweite von Brightblack Morning Light wurde nur mit Solarenergie in einer Lehmhütte in den Bergen New Mexicos eingespielt. Diese fast schon absurde Konsequenz macht dieses hier zweifellos zu einem der spannendsten Alben des Jahres, denn sowohl die Abgeschiedenheit als auch die archaische Nähe zu so etwas wie Grassroots konnten sich ungefiltert den Weg in die Songs bahnen. Eine Erkenntnis, mit der man sich anfreunden können muss: Die Erde spricht Blues. War es der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich Nathan Shineywater, Rachel Hughes und ihre Gastmusiker einigen konnten, oder tatsächlich der heiße Draht zu Mother Earth – die Songs strotzen nur so vor Folk- und Blues-Riffs, verzerrten Gospel-Chören und gedämpften Blechbläser-Sätzen. Das Unglaubliche an dieser seit The Band oder Otis Redding nicht sonderlich variierten Art des Arrangements: Brightblack Morning Light klingen alt aber nicht retro. Textlich zieht Shineywater Kreise um Bilder von Zelten als schützende Orte und die Unterdrückung durch den modern way of life. Er erzeugt so einen fantastisch versponnenen aber gleichzeitig glaubhaften Gegenpol zum allgemein akzeptierten Lebenstempo. Strange but beautiful.
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dto.
VÖ: 10.11.2006