Im Pressetext wird damit geprahlt, dass zZz-Musik bereits Schmugglerpartys, “Sex Riots” und japanische Mayonnaise-Werbung effektvoll unterlegt habe – und das alles mit einer Orgel für 50 Dollar. Musikalische Engstirnigkeit lässt sich den beiden Holländern hinter dem Tiefschlafakronym wahrlich nicht vorwerfen, ebenso wenig wie ein Mangel an Humor. Denn technisch gesehen gehört “Running With The Beast” schon irgendwie in die Disko, wo sich die Band allerdings, einmal angekommen, total verweigert. Im Titelstück grunzt es kurz nach Death Metal, bevor “Angel” sehenden Auges in nicht für möglich gehaltene Schmalzzonen vordringt, und alles auf die selbstbewusst-bräsige Art, nach der auch Bier durch einen Strohhalm getrunken eine gute Idee ist. Der Rest der elf Songs sabotiert ebenso gründlich jede Ambition der marktorientierten Kategorisierung und gefällt sich in der musikalischen Versinnbildlichung eines All-you-can-eat-Buffets zu schwer ernst zu nehmenden Texten der Sorte Kirmeslyrik. Die Faszination am morbid Prolligen scheint bei zZz eben ein echter Identifikationsfaktor zu sein. Kein Wunder, dass sich die beiden über Beschreibungen wie “brutal” und “massiv” freuen können, schließlich hört sich das ganze Album an wie ein einziges besoffenes Kompliment.
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VÖ: 18.07.2005