Eigentlich haben Fake Problems alles, um eine Lieblingsband zu werden. Sie sind in der bodenständigen Punkszene Floridas verwurzelt, haben mit Chris Farren einen charismatischen und stimmgewaltigen Songschreiber in ihren Reihen, der sich nicht damit zufrieden gibt, auf das sympathische, aber auf Dauer auch etwas eintönige folkige Punkspektrum festgelegt zu sein, sondern danach strebt, Stil und Möglichkeiten seiner Band weiter zu treiben. Da kommen Trompeten zum Einsatz, da wird mal geswingt, da wird mit Klavieren und Glockenspielen geschwelgt oder zum expressiven Tanzen aufgefordert. Natürlich immer stilvoll, mit dem Whiskey in der Hand, im Raucherclub seines Vertrauens. Wenn das Ganze dann noch von A.J. Mogis (Criteria), Bruder und Produzentenkollege von Saddle-Creek-Zauberhand Mike, aufgenommen wurde, kann eigentlich nur der nächste Punk-Indie-Darling dabei herauskommen, oder? So einfach ist es dann irgendwie doch nicht. Das Album ist gut und abwechslungsreich, keine Frage, aber eigentlich möchte man es besser finden, als es ist. Das Album/die Songs wirken teilweise seltsam zerfahren, zu mäandernd, zu unspektakulär, dass am Ende bis auf ein paar Highlights nicht richtig viel hängen bleibt. Verdammt schade.
weitere Platten
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VÖ: 24.09.2010
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VÖ: 07.03.2008