M. Ward
Hold Time
Text: Carsten Schuhmacher
Portland/Oregon. Das gute Gewissen der USA, das Zentrum der Alternativkultur. Hier hat M. Ward seine Homebase aufgeschlagen, und spätestens seit Post-War funktioniert alles prächtig. Vom Geheimtipp zur Folkhoffnung der Nation, dabei hat er noch viel mehr zu geben, Alt.country, Americana, Blues, RocknRoll, eine super Picking-Fingertechnik, die Bewunderung zahlreicher Musikerkollegen. Lucinda Williams etwa knarzt mit ihm in einem wunderschönen Duett durch das melancholische Oh, Lonesome Me, Grandaddys Jason Lytle ist auch wieder dabei. Mit Rave On gibt es eine charismatische Neuinterpretation eines klassischen RocknRoll-Tunes von Sonny West. Das Outro bildet eine schwebende Instrumentalversion des Jazz-Klassikers Im A Fool To Want You. Dazu noch die fantastischen neuen Eigenkompositionen Jailbird, Stars Of Leo und Hold Time selber. Der Sound ist weiter leicht entrückt, vergilbt, gewinnt durch deutlichere Streicher- und Mandolinen-Arrangements an Volumen, was so manchen Song aber eher erdrückt. Zwischendrin gibt es auch immer wieder Stücke, die einfach so durchrauschen, wie die um religiöse Themen kreisenden Fisher Of Men und Epistemology, bei denen man sich dann doch das etwas reduziertere, dafür in seiner mitreißenden Unausgeglichenheit homogenere Post-War zurückwünscht.
weitere Platten
Supernatural Thing
VÖ: 23.06.2023
Migration Stories
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More Rain
VÖ: 04.03.2016
A Wasteland Companion
VÖ: 06.04.2012
Post-War
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Transistor Radio
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Transfiguration Of Vincent
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