Als Fever Ray macht sie sich nun selbstständig und mit dem Cover ihres Debütalbums erst mal lächerlich. Gar nicht lustig ist allerdings die Musik darauf – Dreijer Andersson gönnt sich allein noch weniger als bei The Knife, ihre Beats sind streng und verschlossen, Melodien werden bestenfalls angedacht, und wie die Schwedin per Effektverfremder ihre Stimme auseinandernimmt, gehört weiterhin zu den größten Grausamkeiten, die sich ein Musiker selbst antun kann. Was Fever Ray zu einer sehr guten Platte und die Sache überhaupt ausmacht, ist die Atmosphäre, die sich aus solchen Selbstlimitierungen und -verstümmelungen entwickelt: kalt, bösartig und gespenstisch, getrieben von einem Verfolgungswahn, den Dreijer Andersson auch nicht los wird, wenn sie in den Texten mit Geschichten aus ihrer Jugend ankommt.
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