Denn am Selbstbewusstsein, das es ausstrahlt, ist “Insurgentes” ebenso schwer zu überbieten wie an der Virtuosität und dem unbestechlichen Melodieverständnis, mit dem Wilson sein Debüt bereichert – und schon jetzt zu einer der herausragenden Progrock-Platten des Jahres macht. Tatsächlich aber ist der Solokünstler Wilson erst spät aus sich herausgekommen: Musik auf höchstem Niveau spielt er mit Bands – in aller Regel als ihr Kopf – seit zwei Jahrzehnten, doch erst 2003 wagte er einen wirklichen Alleingang, als er in Serie fünf Singles mit je zwei Songs veröffentlichte: je einem eigenen und einem Cover. So interpretierte er nacheinander Alanis Morissette, Abba, The Cure, Momus und Prince – Künstler also, die man stilistisch nicht eben dort verortet, wo er zu Hause ist. Anders “Insurgentes”: Die oft so opulent arrangierten wie karg instrumentierten Stücke erinnern wahlweise – wenn nicht an die besten der epischen Momente von Porcupine Tree selbst – an das Gebrochen-Elegische früher Radiohead, die himmelweiten Klangteppiche mittlerer Pink Floyd und das Düster-Verstörende, für das man Nine Inch Nails schätzt. Die Unbeirrbarkeit und Eleganz, mit der Wilson seine teils gegensätzlichen Soundvorlieben auf “Insurgentes” vereint und kombiniert, ist mit einem Wort: erstaunlich.
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