Delta Spirit
Ode To Sunshine
Text: Carsten Schumacher
Dabei begann der Legende nach alles damals 2004 in San Diego mit einer Emo-Band und ihrem Exitus. Eine schräge Vorstellung, denn der von Soul und Blues durchtränkte Rocksound von Delta Spirit erinnert eher an frühe Stones, frühe Gomez oder einen Nachhall der Violent Femmes als an Emo, in welche Phase seiner Entwicklungsgeschichte auch immer. Er ist vielleicht sogar das genaue Gegenteil, weil wesentlich beseelter, zufriedener und verwurzelter. Und doch erinnert diese massive Sound-Kehrtwende vom Emo hin zu soulful Americana an die Geschichte der aus Huntsville/Alabama stammenden The Snake, The Cross, The Crown, bei denen die Geschichte ähnlich verlief – im Süden der USA scheint so einiges möglich. Aber ließe man diese Vorgeschichte einfach mal weg, könnte dieses so herzhaft aus dem Vollen schöpfende Debütalbum (eine Debüt-EP gab es 2006) ebenso gut Jahrzehnte früher erschienen sein. Auch die Geschichte, dass die gerade aufgelöste Emo-Band ihren neuen Sänger des Nächtens am Bahnhof findet, wo er gerade mit der Gitarre einige Stücke zum Besten gibt, könnte aus irgendeinem Sommer der frühen 70er Jahre stammen. All you soul-searching people, cmon!, rufen sie nun gemeinsam auf Ode To Sunshine, und es wäre ehrlich gesagt Verschwendung, ihnen darauf nicht zu folgen.
weitere Platten
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Delta Spirit
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