Böse sind vor allem die USA, denn sie liefern mit ihrem reichhaltigen Fundus an Amokläufern und Serienkillern eine schier unerschöpfliche Themenquelle für COM-Bassist Tatsu Mikami, der seine Songs allesamt auf Massenmörder bezieht. Für den herrlich kaputten Sound der japanischen Stoner-Doom-Könige kann man sich auch kaum geeignetere Inspirationen vorstellen als Mord und Totschlag. “Blood Sucking Freak”, ein fies malmender, dann wieder hektisch hackender und sich gelegentlich überschlagender Rotzbrocken, erzählt von Richard Trenton Chase, der das Blut von Mensch und Tieren nicht nur trank, sondern sich in seinem Wahn auch injizierte. Und der zu 600 Jahren Gefängnis verurteilte Richard Speck gab mit seiner “Born To Raise Hell”-Tätowierung dem im Kontext von “Houses Of The Unholy” vergleichsweise straight und kontrolliert rockenden Riffmonster den passenden Titel. Der Rest der Platte – mal abgesehen von “Master Headache”, einer knallig peitschenden Verbeugung vor “Master Heartache” von den 70s-Heavy-Rockern Sir Lord Baltimore – ist deutlich mehr neben der Spur. Mächtig fettes, halsbrecherisch rasantes Riffing kracht auf wild schepperndes Trommelsperrfeuer und entlädt sich in einem gnadenlos übersteuerten Soundgewitter. Da möchte man keine Verstärkerröhre sein.
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