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    Jay Reatard
    Watch Me Fall

    VÖ: 14.08.2009 | Label: Matador/Beggars/Indigo
    Text:
    9 / 12

    Nach den Singles nun das Album. Wer noch Musik zum Durchs-Kornfeld-Hüpfen und Sich-besser-Fühlen braucht, darf schon mal die Schuhe anziehen und ein Lächeln aufsetzen.

    Jay Retard, den hört man und hat ihn sofort so lieb, dass von Anfang an keine musikalischen Vergleiche am Hosenbein hochhüpfen und „Hallo!“ schreien. Die Schubladen bleiben zu, Jay Lindsey macht – viel wichtiger – ein Album für Matador. Hat er zuvor noch nie gemacht, extra eines für ein Label schreiben, und es ist ein orgeliges, angenehmes kleines Melodiewunder geworden. Wo sich andere Bands verbissen einen abbrechen und ihre Refrains danach als persönliches emotionales Großereignis feiern, haut Jay einen Schüttel-Chor-Chorus wie bei „Wounded“ aus der Hüfte und hat dabei schon drei neue im Kopf. Über zwölf Songs hinweg, von denen nicht einer nervt, joggt der Mann durch Indie-Land, surft auf Beach-Boys-„Uuuuh Uuuuh“s, macht sogar einen Abstecher in Desert-Stimmungsgefilde. Aber nur ganz kurz, dann jauchzt „Watch Me Fall“ schon wieder. Jack White ist immer nah, aber wo Jack mittlerweile auf die 100-prozentig herausdestillierte Hookline setzt, verhallt Jay seinen Gesang bis zum 3-km-Echo, singt „Hang them all!“ und zerhackt seine Songs so, wie es der Garage Rock vorschreibt. „I’m watching you/ And all the things you do…“, singt Jay in „I’m Watching You“ um dann aufzulösen: „…to me!“. Da möchte man immer wieder die Handflächen auf die Oberschenkel klatschen, so toll ist das.

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