Noch mehr Trost als bei den Night Marchers. Die neue Band von Ex-Snakes-Gitarrist John Reis (RFTC, Drive Like Jehu) besitzt eben nur die Gitarre des Herrn Reis. Die Obits wiederum haben: Rick Froberg (Drive Like Jehu). Und der macht bei seiner neuen Band das, was er am besten kann: unverkennbar intonieren. Irgendwie hysterisch, fiebrig, dann wieder wütend und auf I Blame You noch in allerlei anderen Stimmungsnuancen. Manchmal gar ganz versöhnlich wie im 60s-Popper Lilies In The Street. Dazu kommen der anscheinend kopierrechtlich geschützte, twangige (Surf-)Gitarrensound und das unnachgiebig polternde Schlagzeug. Kurzum: Stark von den Hot Snakes unterscheiden sich Obits nicht. Sie sind nur weniger angespannt, gönnen sich auch mal etwas Zurückgelehntheit. Vor allem schreiben sie wohltemperierte Songs, deren gewisses Etwas nicht nach jedem Durchhören an der Oberfläche ein weiteres Stück abblättert, sondern sich tief im Kern langsam entblättert. Abgerundet wird das Garage-Rock-Beat-Juwel von gleich vier i-Tüpfelchen. Da wäre der Bluesklassiker Milk Cow Blues von Kokomo Arnold, den die Obits gecovert haben. DC-Hardcore-Legende Eli Janney (Girls Against Boys), der die Platte produziert hat. Das geschmackssichere Label Sub Pop, das die Band gesignt hat. Und Froberg, der unverwechselbar das Digipak designt hat.
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