Das macht man nach den Regeln 2009 am besten mit Maßnahmen wie kaputtem Sound, viel zu verhallten Postpunk-Gitarren und viel zu lautem Gesang von einem viel zu vorlauten Sänger. Das muss man erst mal beisammen kriegen als heimische Band. Dafür verdienen The Picturebooks schon mal Respekt. Dieses Album klingt mal wie der Black Rebel Motorcycle Club auf einer vergammelten Vespa auf dem Weg übers Kopfsteinpflaster der Fußgängerzone, mal wie die Noise Conspiracy, die zu viel Libertines gehört und die Überreste von Ian Curtis rituell verspeist hat, weil sie seine Kräfte verinnerlichen wollte. Dann wieder wie Kraftwerk, denen die Synthesizer ausgegangen sind und alles, was blieb, waren eine Flohmarktgitarre und sechs Verzerrer. Die “List Of People To Kill” scheint lang, hier wird sich ausgekotzt. Warum trotzdem die wenigen stillen Momente überzeugen? Fragen Sie den Sänger. Und egal wie simpel die Struktur wird – das wird sie verflucht oft –, irgendetwas nimmt einen immer gefangen. Während die Drums stampfen, der Octaver heiß läuft, plant man, mal wieder The Plot To Blow Up The Eiffel Tower oder The 80s Matchbox B-Line Disaster zu hören, und die Picturebooks graben sich mit ihren Slogans im Frontlappen fest: “I’m a machine, I’m a machine, I’m a machine, I’m a machine – you know what I mean!” Ja! Glaube schon…
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