We Were Promised Jetpacks
These Four Walls
Text: André Boße
1984 kam ein Mann mit so einem Ding auf dem Rücken bei der Olympia-Eröffnungsfeier in Los Angeles ins Station geflogen. So wird das also in Zukunft gehen, dachte man. Doch noch immer latschen wir 25 Jahre später zu Bushaltestellen – was uns immerhin die Zeit gibt, über schwierige Fragen nachzudenken. Warum ist mir auch im Sommer kalt? Was macht weiße Wände so bedrohlich? Und wer dirigiert eigentlich den Chor der leisen Stimmen in meinem Kopf? Das noch sehr junge Quartett We Were Promised Jetpacks widmet sich der Suche nach Antworten – und die fallen nicht immer positiv aus. Schon im ersten Stück gibt es “Thunder & Lightning”; die Gitarren erhöhen sich zu einem Wall, Adam Thompson singt mit dunkler Stimme von grün und blau geschlagenen Körpern. Das erinnert an die grandiosen Kellerkinder The Twilight Sad – auch aus Glasgow und tatsächlich die großen Vorbilder für We Were Promised Jetpacks, die noch vor einem Jahr, wie sie heute selbst sagen, mittelmäßigen Alternative Rock gespielt haben. Großartig daher, wie schlüssig sie bereits jetzt superbe Schleicher (“The Conductor”), komplexere Konstrukte (“Keeping Warm”) und rasante Reißer (“Quiet Little Voices”) zu einem Album verdichten. Mit dem tollen “Moving Clocks Run Slow” gelingt ihnen sogar eine Hommage an Edwyn Collins‘ Band Orange Juice – wenn auch unbewusst, denn bevor man sie darauf ansprach, kannten die jungen Männer die alten Glasgower Helden nur vom Hörensagen.
weitere Platten
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