Zudem hat er mit Hello=Fire nun sein erstes Soloalbum aufgenommen. Zwischen den Tourpausen der Queens und den Aufnahmen des Dead-Weather-Debüts Horehound war etwas Zeit übrig, die Fertita in Studios von London bis Los Angeles verbrachte. Bei den meisten Songs hat ihm sein Langzeit-Musikerfreund Brendan Benson unter die Arme gegriffen. Das hört man deutlich raus, vor allem, da das erst kürzlich erschienene Benson-Album My Old Familiar Friend noch so gut in Erinnerung ist. Die oft mehrstimmigen Gesangsharmonien, das Achtel-Piano – das ist nah dran an Bensons Output. Fertita mixt das gekonnt mit den Einflüssen seiner anderen Bands – die kräftigen, sich aber der Melodie unterordnenden Sumpfgitarren lassen Josh-Homme-Referenzen erkennen (obwohl dieser als einziges QOTSA-Mitglied keinen Gastbeitrag zusteuerte; Troy Van Leeuwen, Joey Castillo und Michael Shuman waren allesamt mit von der Partie), hier und da könnte auch ein Jack White sein Melodieverständnis im Spiel gehabt haben. Das macht eine ordentliche und glücklicherweise nicht ganz zeitgemäße Rockplatte, die letztlich doch nicht konsequent genug zu Werke geht, um wirklich mitzureißen. Einen weiteren Zwitter aus 60s-Rock und Wüstenblues braucht diese Welt nicht, vor allem, wenn auf Albumlänge nicht mehr als nur eine kleine Handvoll wirklich nachhaltiger Songs herausspringen. Aber klar, Fans der oben genannten Kollegen sollen und dürfen beherzt zugreifen. Enttäuschend ist Hello=Fire ja nicht, nur eben weniger spannend, als die Referenzen es versprechen.