In vier Episoden und einer knappen Dreiviertelstunde zeichnet die zweite EP der Bochumer Band ein expressives Gebilde nach, das es ermöglicht und erfordert, um die Ecke zu hören und zu denken. Der Hörer selbst entscheidet, ob er die gebückt gehende Cover-Figur, einen Wal oder jemand anders auf die Reise schickt. Milhaven erledigen ihren Teil, indem sie mit ihren Instrumenten bedrohlich schöne Spannungsbögen erschaffen, die ein gelungenes Abenteuer garantieren. So muss die hitverdächtige Gitarrenmelodie von “Lord Of Birds” gegen Schlagzeugsalven und Bassbeben kämpfen, um nicht unterzugehen. In “Clean Room” führen Schlagzeug und Bass mit einer stoischen Ruhe die beiden Gitarren zueinander, halten kurz inne und stimmen zum befreienden Höhepunkt ein. Wenig später zieht das abspannartige “Firnis” kunstgerecht den Vorhang zu. Milhaven wurden hörbar durch Postrock-Größen wie Mono oder Explosions In The Sky geprägt, besitzen aber Eigenständigkeit und einen Wiedererkennungswert, der selbst 20.000 Meilen unter dem Meer noch zum Tragen käme.