This City
We Are Like Sharks

Denn genau diese Kombination, die This City aus Brighton auf ihrem Debüt veranstalten, hätte mit ein wenig Unachtsamkeit auch in die zum Fremdschämen verdammte Richtung von Enter Shikari und Konsorten abdriften können. Die Zutaten ihrer Soundmischung sind allesamt bekannt: bedingungsloses Voranschreiten wie bei The Automatic, die Verquirltheit eines bislang noch nicht gehörten Blood-Brothers-Pop-Projekts und Chris Purrs Vocals, die allzu stark an At-The-Drive-In-Hochzeiten erinnern. Daraus entsteht mit Sicherheit – diese Kritik müssen This City einstecken – nur wenig Eigenständiges, aber das, was auf We Were Like Sharks Einzug gehalten hat, kommt so kompakt und bedingungslos daher, dass man sich ihm kaum entziehen kann. Oder will. Erinnert, obgleich musikalisch anders gelagert, an den Schwung des Dúné-Debütalbums. Oder an LostAlones Say No To The World. Immer alles nach vorne werfen, die Rückspiegel sind eingeklappt, braucht keiner. Strukturiert wird dieses Ensemble von zehn Songs durch nicht gerade wagemutige Tempowechsel, sodass zwischen dem Opener We Move und einem verkehrsberuhigten Song wie Picture This kein Durchhängen auszumachen ist. Nicht immer komplett Bleifuß, aber nie Leerlauf. We Were Like Sharks funktioniert als Gesamtpaket für den Hörer. Oder vielleicht auch nicht, so dass der ein oder andere ab der ersten Sekunde allergische Abwehrerscheinungen zeigen dürfte. Wer die erstgenannte Option zieht, wird satte dreißig Minuten gut unterhalten. Prognosen darüber, wie langfristig man sich an diese Platte erinnern wird, kann man kaum aufstellen. Muss man auch nicht, This City leben die Gegenwart vor.