Thao & The Get Down Stay Down
Know Better Learn Faster
Text: Britta Helm
Auch deshalb wohl trägt Thao Ngyuen jetzt den Namen ihrer Band so richtig offiziell mit sich herum. Nicht dass “We Brave Bee Stings And All”, ihr drittes Album und das erste, das weithin wahrgenommen wurde, introvertiert gewesen wäre. Die hochsouveränen Akustikgitarrensongs wollten immer schon gehört werden, haben gestampft und sich geschüttelt, aber jetzt tun sie das mit einer Armada im Rücken. Geigen reiten auf Cowboybeats, Trompeten schubsen eine Ukulele im Kreis, Tucker Martine klatscht mit. Apropos waren auch Laura Veirs und Shelley Short zum Singen im Studio. Und Thao? Zupft die alte Gitarre und singt mit dieser Stimme, der beim Synchronisieren immer die großen, freundlichen Tiere zugeteilt würden, über das Schwimmen in salzigem Wasser, über Körperteile und gute Ratschläge, als hätte sie sicher nicht vor, jemals etwas anderes zu machen. Ein bisschen öfter als bisher schreit sie, und das nicht alleine, das macht ihre altklugen Melodien höchstens noch groovier. Was nicht heißt, dass alles überladen wäre; ruhigere Songs dürfen für sich wirken. Am schönsten sind immer noch die Texte, die sich scheinbar gar keine Mühe geben, irgendwie anders zu sein, und doch im entscheidenden Moment immer etwas Passenderes sagen als nötig. “We all wrote you songs/ We know you like to choose/ We asked our lovers to break us/ So we could be of use”. Dann macht der Chor laut “Hey!” und langsam “Oooh!” und Thao erklärt, warum selbst dieses Album nicht alles alleine schultern kann: “We don’t have strength or patience to hold you/ Take care with your neck and spine/ And good luck and good bye.”
weitere Platten
Temple
VÖ: 15.05.2020
A Man Alive
VÖ: 04.03.2016
We The Common
VÖ: 01.02.2013
We Brave Bee Stings And All
VÖ: 01.02.2008