Chelsy kommen zwar aus Mühlheim an der Ruhr, klingen nach Liverpool im Sommer und San Francisco im Herbst, machen es sich aber trotzdem nicht ganz so einfach. Sie haben mehr im Sinn, als den Soundtrack für eine Saison zu liefern, den man sich nur rasch wie Post-Its ans Herz heftet, anstatt ihn daran festzunageln. Ihre Lieder sollen durch den Alltag begleiten: Heilen ohne Holzhammer, da sein ohne Penetranz. Größtenteils kann Sweet Medicine das sogar leisten. Die Songs sind behutsam mit Augenzwinkern arrangiert und adrett angezogen. Wie eine zaghafte und mit Blümchenpop gekreuzte Version der Kooks vielleicht. Zehn durchweg gute Songs ohne Ausschläge nach unten könnte man meinen, wäre das nicht alles eine Spur zu zaghaft und nachdruckslos, um sich wirklich, wirklich festzubeißen. Dafür gibt es ja den Nachfolger.
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Chelsy
VÖ: 21.03.2005