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    Adam Green
    Minor Love

    VÖ: 08.01.2010 | Label: Rough Trade/Beggars/Indigo

    Der Weirdo-Crooner ist wieder auf der Spur, lässt die Experimente hinter sich und hat eine neue Chance verdient.

    Adam hatte es schwer: Eine Platte wie “Friends Of Mine” wollte er kein zweites Mal aufnehmen, lieber wollte er den unerwarteten Erfolg nutzen, um sich auf den nächsten Platten auszutoben. Das war nie unsympathisch, doch auch nicht mehr so zwingend liebenswert wie auf seiner zweiten und konnte leicht mit Belanglosigkeit verwechselt werden. Und obwohl einem das schon fast Leid tun konnte, wollte auch keiner mehr den Kopf für den kruden New Yorker hinhalten. Seine Zeit schien vorbei. Green wäre aber nicht er selbst, würde ihn das davon abhalten, einfach weiterzumachen. So erscheint nun sein sechstes Album. Und ist man erst einmal darüber hinweg, sich um das augenscheinliche Drogenopfer auf dem Cover zu sorgen, freut man sich richtig über die Richtung, die das ehemalige Konsens-Knuddelmonster mit “Minor Love” einschlägt. Die Songs sind unaufgeregter, fokussierter. Der Schlaks konzentriert sich auf das, was er kann: süße, krumme Songskizzen zusammensetzen und ihnen mit seiner Ladylover-Stimme Honig um die Mäuler schmieren. Dabei verlässt er sich wie eh und je darauf, seine Ideen in aller Kürze auszuformulieren und nicht unnötig auf ihnen herumzureiten. Eine halbe Stunde Musik muss reichen, selbst wenn es 14 Songs sind. Klar, Adam Green ist nicht mehr derselbe wie damals. Aber er ist zumindest wieder nah dran.
    8/12 Hauke Hackstein

    Keiner hat ihn lieb, den netten und talentierten Mr. Green, der daraus einfach ein Album strickt. Clever.

    Und da haben wir’s gleich: “I’ve been too awful/ To ever be thoughtful/ To ever be nice.” Des Pudels Kern besingt Adam Green hörbar verzweifelt in “Breaking Locks”, während im Hintergrund eine Weltraumorgel dudelt. Dazu die gewollt schrullige und tänzelnde Pose auf dem Cover. Die großen Kulleraugen, die niedlichen Hosenträger und die kunstgerechte Lederjacke. Selbstdarsteller Green inszeniert sich als sympathischen, gut aussehenden Verlierertypen von nebenan. Eine durchdachte Kunstfigur, der das Herz gebrochen wurde und die uns deshalb traurige Folksongs singt, die sich auf einer rosafarbenen CD befinden. Das lässige “Give Them A Token” ist ein Hit, ebenso die Vorabsingle “What Makes Him Act So Bad”, die auf das Album-Cover zugeschnitten scheint. Also immerhin zwei Ohrwurm-Kandidaten, wenn man sie oft genug hört. Und das wird zweifelsohne so kommen, wenn diesem smarten Herren von den Radiostationen der Hof gemacht wird. Die restlichen zwölf Songs fallen leider kaum auf, und wenn, dann nur durch gewollt extraordinäre Instrumentierung. So wie “Oh Sucks”, das mit verbrauchten Nintendo-Sounds nach Aufmerksamkeit schreit. Ansonsten bleiben schrullige, harmlose Folk-Pop-Songs, die Green allesamt in nur wenigen Tagen aufnahm und die mitunter ihren eigenen Charme haben. Mehr nicht.
    5/12 Matthias Möde

    – IND
    – SWR

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