Nie ist sicher, wer von den beiden zuerst den Mund aufmacht und was dann passiert. Relativ klar ist nur, dass die Gitarristin und der Schlagzeuger in den zwei Jahren seit ihrem Debüt “Box Of Secrets” sehr oft sehr stillgehalten haben müssen. Ohne jeden Umstand fängt “Dont Ask” auf noch heißen Instrumenten und mit doppeltem Dranggesang an, als wäre nur ein halber Atemzug vergangen. Selten war man so schnell drin, dabei so anhaltend aufgeregt. Natürlich haben Blood Red Shoes die selbstverliebten Melodien nicht liegen lassen, die brutalen Refrains und die angerissenen Nerven. “Light It Up” ist ein Faustkampf der Pixies mit AC/DC; das nächtliche “When We Wake” macht sie schon wieder zur besten Nachfolgeband von Pretty Girls Make Graves. Zu den Blood Red Shoes machen sie vor allem zwei einzigartige Stimmen; hier die klare, alles überragende, da die leicht verschnupfte mit den dünnen Beinen. Der englische Akzent bildet sich nichts ein, so gehören sie allen, die ihren Discman bisher ungeduldig geschüttelt haben, um so etwas herauszubekommen. Was laut wird, fällt mit der nächsten Strophe nicht sofort wieder zusammen; die Brücken stürzen mehrmals ein. Vielleicht dürfen sie sich mit dem rohen “Closer Colours Fade” endlich für sieben Minuten in die Grunge-Ecke stellen, in die sie von Anfang an immer wollten; vielleicht werden sie erst recht hinausgeschubst, Tanzbarkeit und Liebreiz hinterher. Wohin sie, Blasen an den Fingern und hübsche Frisuren, dann auch gehen, sie werden sich dabei weiter schöner schreiend in die Worte fallen, als es sich gehört.
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