Das Echo von Sea Voids, dem Album, das sie mal eben für die Tour mit White Hills aufgenommen haben, ist noch gar nicht verklungen. Kein Grund für Van, Lain und Jennings Carney, nicht direkt nachzulegen. Wer die drei bärtigen Brüder einmal live gesehen hat, der wird gemerkt haben, dass sie ihre Musik leben. Dann stehen sie da, wie in Trance, und aus ihnen heraus kommt dieser ursprüngliche Rock.
Fernab aller Trends oder Regeln, destillieren die Brüder in der Gluthitze ihrer Farm in Virginia ein waberndes, lebendiges Amalgam, das gerne mal haarscharf an der Grenze zur freien Form tanzt, um dann doch wieder hemdsärmelig zu grooven wie einst Hendrix. Oder eben mit Akustikgitarren folkloristisch zu verzaubern.
Ein Händchen für Atmosphäre beweisen Pontiak dabei durchweg. Die zwölf Songs von Living ähneln einem fiebrigen Roadtrip, von Algiers By Day bis zu Beach und Pacific. Der Bass wabert wie die Hitze auf dem Asphalt. In And By Night darf es dann auch mal beunruhigend werden. Wenn der Boden bebt, die Struktur kippt und man nicht mehr weiß, woran man sich halten soll. Tja, Pontiak machen es einem ebenso wenig leicht wie die Melvins. Trotzdem und eigentlich sogar genau dafür muss man sie lieben. Und auch dafür, dass sie mit einem Two-Track-Tape ein Album aufnehmen, das atmet, rauscht und einschüchternd live klingt. So, als hätten Dich Van, Lain und Jennings eingekesselt, um Dich zu attackieren. Ohne Kratzer geht man nicht durch dieses Album.
Es fordert und belohnt in einem Streich.
weitere Platten
Dialectic Of Ignorance
VÖ: 24.03.2017
Innocence
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Echo Ono
VÖ: 24.02.2012
Comecrudos
VÖ: 17.06.2011
Sea Voids
VÖ: 04.01.2010
Maker
VÖ: 03.04.2009
Kale (mit Arbouretum)
VÖ: 22.07.2008