Dass sie, die Idee, wie auch die Band dazu, aus Hamburg kommt, soll hier nur kurz eingeschoben sein, um auf erfreulich viele Konzerte drumherum hinzuweisen und nicht, weil man es hören könnte. Ja, Caleya klingen nicht deutsch, und nein, so klingen weder Elbe noch Nordsee, auch nicht in allerschlimmsten Zeiten. These Waves Will Carry Us Home klingt nach Stürmen, spiegelglatter See und Schiffbruch, das ist die Idee und die Geschichte und niemand muss sich selbst erklären, was so viele Schichten und Strukturen heißen. Die Wechsel zwischen laut und leise und das Getragene bauen fast postrockige Landschaften auf, in denen es zwischen dichten Gewittern auch Raum gibt für zarte Melodien aus unerwarteter Ecke.
Alleine würde das schon reichen für den 3D-Flug übers Weltmeer, dunkelblau bis schwarz, romantisch, dramatisch. Aber mittendrin ist auch ein Mensch, der schreit und kämpft und fertig ist und sich festhält und überhaupt nicht romantisch ist, höchstens metaphysisch. Standing at the praying abyss ravines/ Was a step/ The length of heaven/ Only one instant/ In the vortex of the brawly see. Natürlich ist das eine furchtbar direkte Übersetzung, wo andere es so abstrakt wie möglich halten, und die bis zu achtminütigen Stücke hätten auch ohne Bild drumherum funktioniert. Aber mit muss man sich das erst einmal trauen, noch dazu bei einem Debüt, das die gesamte Reise vom Aufbruch bis zur Heimkehr (denkt man sich den Bonustrack zum Schluss kurz weg) in eine gute halbe Stunde fasst.
Die Produktion, reif und dabei frei genug für Aufregung und Nähe, tut ihr Übriges.